SEKTEN / SONDERGRUPPEN
Zu dem Thema Sekten / Sondergruppen möchte ich nur auf hilfreiche Seiten verweisen. Sie bieten eine Fülle an Materialien zur Recherche: https://www.ezw-berlin.de/html/1964.php und http://www.relinfo.ch/index/start.html Auf dieser Seite wird der Fokus auf neuheidnische Gruppen, Psychogruppen usw. gesetzt:
Neuheidnische Gruppen sind solche, die phantasievoll vielfach alte germanische Kulte, zum Beispiel: Keltenkulte, wieder zum Leben erwecken wollen. Sie stehen alle in schamanistischer/animistischer Tradition – das heißt, sie greifen afrikanische-, indianische-, Inuit-Traditionen auf, weil aus germanisch/keltischer Zeit sehr wenig sichere Informationen überliefert wurden.
Psychogruppen greifen auf psychologische Erkenntnisse – manchmal auch verbunden mit Drogen – zurück, um Menschen zu binden.
Literatur: Michael Landgraf: Religion, „Sekte“, oder…? Einführung – Materialien – Kreativideen. Calwer-EPV-RPE, Speyer-Stuttgart 2006 (2. aktualisierte Auflage)
DVD: Rainer Fromm: Mission Scientology. Im Reich der Titane. (Matthias-Film)
Anmerkungen:
Es gibt ein paar Merkmale, die Sondergruppen bzw. Sekten gemeinsam haben können:
- Sie denken, sie seien besser als andere, seien die Elite,
- sie kontrollieren Mitglieder,
- Neuankömmlinge werden mit „Liebe“ umgarnt – sie werden bestätigt und gelobt und fühlen sich wunderbar verstanden,
- das führt dann zur gewünschten Abkapselung von anderen Individuen und Gruppen, da die Neuankömmlinge sich ganz auf die Gruppe konzentrieren und leicht lenkbar sind,
- Fanatismus gehört vielfach dazu,
- gesetzliches Festhalten an Vorgaben,
- Streben nach Macht über andere Gruppen.
- Der: wir allein retten die Welt Gedanke ist dominant und zwingt fanatisch zu werden.
- Wenn die Gruppe eine religiöse Gruppe ist, wird die Gottheit mit dem Frommen im Grunde identisch: die Gottheit tut, was die Frommen glauben, weil die Frommen glauben, was die Gottheit tut. Gottheit und Fromme beißen sich sozusagen in den Schwanz. Das gilt vor allem auch dann, wenn besondere Personen (Propheten, Gurus, Yogis…) an der Spitze stehen.
- Die dämonischen Mächte spielen vielfach eine Rolle, Schwarz-Weiß-Denken, Paradies- oder sonstige Versprechen.
Nun mag man natürlich sagen: Ah, seht da: Die Christen! Natürlich können auch Christen ideologisch, sektiererhaft sein.
- Sie lieben Menschen, die Christen geworden sind – aber sie hassen nicht Menschen, die sich vom Glauben abwenden, sie drangsalieren sie nicht.
- Sie lassen auch Gott Freiraum, denn sie haben ihn nicht in ihren Händen, sondern wenden sich ihm zu und legen sich in seine Hände.
- Gott hat sich uns auch nicht mit der Bibel in die Hände gegeben, so dass wir sagen könnten: Seht, das Wort Gottes in unserer Hand! Er spricht mit uns durch sein Wort. Gott hat sich den Menschen in Jesus Christus in die Hand gegeben – und sie hatten nichts Besseres zu tun, als ihn hinzurichten.
- Christen haben Regeln und Gesetze – sie wissen aber auch um die Verantwortung, die es gebietet, manchmal Regeln und Gesetze zu übertreten, wenn es um die Liebe geht.
- So ganz können wir angesichts der Erfahrungen auch nicht das Böse ignorieren – aber das Böse ist besiegt, hat für Glaubende keine wirkliche Relevanz mehr.
- Vergebung und Gottesgeist haben das Sagen. Von daher sollte das Schwarz-Weiß denken, das dualistische Element für Christen, Satan / Dschinn contra Gott, keinerlei Bedeutung mehr haben. Sicher hätte das Böse gerne, dass wir ihm dieses Gewicht beimessen. Freilich muss man sich hier auch vor Ideologisierung schützen, das heißt davor, die Realitäten nicht mehr wahrzunehmen: Das Böse in der Welt hat natürlich Macht, die Gedanken zu fesseln, Angst einzuflößen, den Menschen von Grund auf zu erschrecken. Das darf nicht geleugnet werden. Aber wir haben die Möglichkeit, uns immer wieder von Gottes schützenden Armen bergen zu lassen.
- Wir als Christen haben auch den Glauben, dass Gott uns in Jesus Christus nach dem Sterben empfängt – aber er ist so frei, auch Menschen zu empfangen, von denen wir es ganz und gar nicht erwartet hätten.
- Und Elite-Denken scheint nicht fern, wenn wir uns als geliebte Kinder Gottes ansehen. Aber wir sehen nicht nur uns als solche an, sondern auch diejenigen, die noch nicht wahrhaben wollen bzw. können, dass sie von Gott geliebte Kinder sind.
- Christen sind sehr vielfältig, von daher keine einheitlich harte sektiererische Speerspitze.