Die folgenden Filme werden mit Blick auf ihr Gottesbild und dem, wie die Lehre Jesu zusammengefasst wird, wiedergegeben. Zur jeweiligen Einzeldarstellung der Handlung siehe die Unterseiten.

Die in der Forschung herausgearbeitete Differenzierung zwischen dem Jesus des Glaubens und dem historischen Jesus wird in Gott ist nicht tot 2 vertieft. Während der historische Jesus Zugang haben muss in den Unterricht, wirkt der Christus des Glaubens im Leben der Menschen, beruft Menschen, gibt ihnen Trost, Orientierung und Halt.

Was die Lehre Jesu betrifft: Die Auseinandersetzung entzündet sich daran, dass Jesu Feindesliebegebot mit dem Wirken Gandhis und Martin Luther Kings verbunden wird. Dieses Feindesliebegebot wird von den Christen aufgegriffen. Sie leben den Glauben menschlich.

In Der Fall Jesus versucht der Protagonist den irdischen Jesus mit Hilfe der historisch-kritischen Forschung zu widerlegen, wird aber durch den Glauben von manchen seiner Mitmenschen zu Christus geführt. Auch in diesem Film findet eine Auseinandersetzung mit Kritikern der christlichen Religion statt.

Zentrale Lehre ist die Liebe Jesu. Seine Liebe war es, die sich für Menschen aufopferte – gespiegelt in der Liebe von der Ehefrau des Protagonisten.

In Aufnahme traditioneller Glaubensvorstellungen wird Der junge Messias gezeigt: Jesus wird emotionalisierend als ein besonderer Mensch dargestellt, der besondere Fähigkeiten hatte (Totenauferweckung, Heilungen, Überwindung seiner vom Bösen angestachelten Gegner durch den Blick) und eine besondere Zugangsweise zu Menschen (er nimmt sie auf und an). Historische Kritik wird nicht angewendet, es geht um emotionale Vermittlung des Glaubens.

Als Lehre wird intendiert, dass Jesus der Gegner Satans ist. Gott bereitet Jesus vor, um den Satan, den Fürst des tödlichen Chaos, zu bekämpfen. Ausgesprochen wird von Jesus, dass alle Kinder Gottes sind.

Der FilmAuferstehung greift christliche Verkündigung des auferstandenen Jesus auf, der Protagonist versteht jedoch nichts, sein Leben wird grundlegend verändert, bleibt aber in der Irritation stecken. Anders die gezeigten Jünger, sie machen sich auf und verkündigen den auferstandenen Jesus – Welt verändernd.

Als Lehre Jesu wird die Feindesliebe betont: Selbst die Römer, die ihn gekreuzigt haben, würde er umarmen. Erniedrigte und Verachtete baut er auf, er ist gegenwärtig, wenn man ihm sein Herz öffnet.

Nicht christlich orientiert, aber christliche Tradition aufgreifend, ist die Truman-Show. Truman spiegelt einen Jesus, der die Zwänge des bösen „Gottes“ (Christof) und die Heuchelei seiner schauspielernden Mitmenschen aufdeckt und dann mutig die Freiheit – die Welt des wahren Gottes – sucht, die Unsicherheit mit sich bringt. Damit erweist er sich als einer, der der Sehnsucht der realen Menschen entspricht, die in ihrem Alltag gefangen sind. Ein trinitarischer Aspekt wird dadurch ausgesprochen, dass er durch die Handlungen einer Frau Sylvia/Lauren (Geist) auf die Verlogenheit seiner Welt aufmerksam gemacht wird.

In Sophie Scholl ist Jesus derjenige, der die Hingerichtete empfangen wird – zu Gott wird gebetet, dass er ihr Ruhe geben möge, er ist der Garant für das Gewissen, das sich der Menschlichkeit zuwendet – und nicht der Barbarei nationalsozialistischer Ideologie: die neue Zeit. Sophie selbst ist sich Gottes bewusst – aber sie erkennt, dass sie von Gott im Grunde nichts weiß, aber ihn dennoch als liebender Gott und herrlicher Vater anredet, der auch die Zukunft in seiner Hand hält. An dieser Stelle kommt in den Blick, dass Jesu menschliches Handeln in Sophie realisiert wird, die Freiheit dessen, der sich Gott zuwendet auch gegen die Mehrheit und die brutale „neue Zeit“.

Auch im Film Dietrich Bonhoeffer steht Gott im Zentrum. Er vermittelt Frieden, allem Unfrieden zum Trotz. Er schenkt Ewigkeit, auch wenn eine Ideologie meint, dem Menschen das Ende zu bereiten. Jesus Christus kommt erst deutlich in den Blick, als es um eine neue Zukunft gehen wird, eine Zukunft, in der Jesus Christus im Zentrum stehen wird, damit eine erneuerte, befreite und erlöste Welt. Bis es soweit ist, leidet Gott in der gottlosen Welt, und man muss Leid und Schmerz mit den Leidenden teilen.

Im Film Amazing Grace ist von Jesus Christus nicht die Rede, es wird aber deutlich, dass hier die christliche lehre im Fokus steht, in der Gott und Jesus Christus eins sind. Gott, der einen Menschen ergriffen hat, verändert Menschen und macht sie in den Augen der Mitmenschen sonderbar. Das Sonderbare zeigt sich dann auch darin, dass dieser Mensch sowohl Gott lobt als auch die Welt verändert. In diesem Fall geht es darum, die Welt zum Menschlichen hin zu verändern: Der Mensch ist Ebenbild Gottes, von daher ist Sklaverei gottlos. Dieser Kampf gegen die gottlose Sklaverei ist beharrlich gegen die Mehrheit zu führen und auch gegen den Vorwurf, Verräter zu sein. Im Zentrum steht – wie der Titel sagt – das Lied von John Newton, Amazing Grace. Dieses Lied besingt die Gnade Gottes, die Sünder rettet, aus Blindheit befreit, sein Leben verändert und ewiges Leben verspricht. Jesu menschliches Handeln fällt mit dem menschlichen und gnädigen handeln Gottes zusammen.

In einem Großteil dieser Filme wird der trinitarische Gott bekannt: Gott und Jesus Christus sind austauschbar. Die Trinität, auch unter Aufnahme des Geistes Gottes steht in Die Hütte im Fokus. Jesus spielt hier eine zentrale Rolle, auch wenn der Fokus eher auf „Papa“ bzw. „Wind/Geist“ liegt. Aber: Jesus führt den Menschen zu Gott und der Geist, der wirkt, ist Jesu Geist. Gott ist der liebende Gott. Er zwingt Menschen nicht, sich dieser Liebe anzuvertrauen bzw. diese zu leben. Der Mensch ist verblendet, blind, sodass er rechthaberisch andere Menschen schädigt, sie verurteilt. Dieser liebende Gott-Vater/Mutter war mit ihrem/seinem Sohn leidend am Kreuz. Jesus ermöglicht dem Menschen, der Weisheit zu begegnen und der Mensch kann nur mit Jesus, der Freund der Menschen sein und die Menschen zu Gott führen will, Unmögliches tun: vergeben und den inneren Frieden bekommen. Ein Mensch, der in der Obhut Gottes lebt, kann die Welt im Sinne Gottes liebend verändern, von Schuld durch Vergebung befreien. Es wird deutlich, dass mit der christlichen Tradition Jesus Christus der Weg zu Gott ist, dass entsprechend der Lehre Jesu Vergebung und Liebe die Welt positiv zu verändern vermag. Voraussetzung dieses positiven Wirkens ist, dass man um die Liebe Gottes weiß (Indikativ vor Imperativ).

Life of Pi hat nur Gott im Blick – Jesus ist weitgehend außen vor. Es wird eher ein archaisches Gottesbild wiedergegeben: Gott straft, wenn man ihn herausfordert, Gott lässt leiden, bis der Mensch kapituliert. Wenn er dann am Ende ist, sich in Gottes Hand legt, stirbt er. Aber das Sterben hier ist der Durchgang ins Leben, den Gott ermöglicht. Doch dann am Ende heißt es, dass man nicht so genau weiß, wie es mit Gott ist. Doch der Anfang des Films ist zu beachten:

Es geht um die Wege des Karmas/Schicksal, die Wege Gottes – eine Geschichte, die den Glauben an Gott zurückgibt – aber der Angeredete muss selbst entscheiden, woran er glauben will, wie es heißt.

Zuerst lernt der kleine Pi von seiner Mutter Krishna kennen, in dessen Mund die Welt ist – und andere Götterhelden prägen seine Kindheit, auch Vishnu, der Mensch-Träumer. Leider erfährt man aufgrund der indischen Sprache nicht, was die Mutter ihren Kindern beibringt. Der Vater ist gegen Götter, die Wissenschaft hilft, nicht Gott – aber Pi wurde letztlich nicht von der Wissenschaft gerettet, sondern eben von Gott. Über Christus wird dem Pi durch einen katholischen Priester erklärt: Warum lässt Gott seinen Sohn leiden für die Sünden? Weil er uns liebt, Gott hat sich menschlich gemacht. Wir können Gott nicht ganz verstehen – aber seinen Sohn, der Mensch, unser Bruder ist. Alles, was man wissen muss, ist, dass Gott die Welt liebt. Das wissen wir durch Christus. Pi bedankt sich bei Vishnu, dass er ihn mit Christus bekannt gemacht hat. Zuletzt lernt Pi den Islam kennen: Gott stellt sich als Allah vor. Dann betet er mit muslimischen Gesten, begeistert vom Klang der Sprache. Im Gespräch mit dem Vater erfährt er, dass man nicht an alle Religionen glauben könne – Vernunft ist wesentlich. Die Mutter sagt allerdings: Wissenschaft zeigt nicht das, was im Menschen ist, das Gefühlte. Und dann sagt Pi dem Vater, er möchte getauft werden. Weil der Sohn ihm nicht aus dem Kopf ging, vermutlich, weil er ihn leidend mit der Liebe Gottes bekannt gemacht hat.

Auch wenn das Gottesbild vielfältig ist, auf dem Meer wird in der Erwartung des Lebens nach dem Tod im Wesentlichen die christliche Tradition aufgenommen. Kurz wird Krishna genannt, aber alles andere zeigt eher den Gott, den man nicht versteht (wie eingangs vom katholischen Priester gelehrt), der dann aber – vermutlich liebt: – über ihn wacht, ihn rettet, ihm Zuflucht gibt – Auferstehung ermöglicht.

In Gott ist nicht tot 1 wird verdeutlicht, dass Jesus Gottes Sohn ist, Gott und Jesus Christus sind austauschbar: Weil Gott nicht tot ist, folgt man Jesus, der das Wort Gottes ist – mit Blick auf Johannes 1 formuliert. Dazu kommt der Heilige Geist als die treibende Kraft Gottes. Jesus Christus ist der Freund, dem man nicht enttäuschen möchte. Und darum nimmt der Protagonist alle Auseinandersetzungen auf sich. Wenn man dem Geist allerdings nicht folgt, dann verhindert man sein Segen reiches Wirken an anderen Menschen. Vielleicht heißt die Hauptperson Wheaton (Wheat = Weizen) – weil er Samen des Glaubens ausstreut und damit vielen eine Hilfe schenkt. Gott selbst wirkt auch, indem er einen Wagen erst dann anspringen lässt, als es wichtig war, um den Atheisten zu retten. Gott hat einen Plan – einen Plan, den man als Mensch nicht versteht, so schreibt die verstorbene Mutter des Atheisten. Er selbst ist durch sein atheistisches Denken auch Teil dieses Plans, denn ohne seinen Hass gegen Gott, hätten viele nicht den Glauben gefunden. Gott kann auch aus der Abwendung von Menschen Gutes entstehen lassen, wenn Glaubende ihm folgen. Jesus selbst wird noch dominant mit Blick auf die Sündenvergebung erwähnt – das heißt: Ich als Individuum bin ihm wichtig – und dann ist es gleichgültig, was andere von einem denken, wie der Pfarrer erklärt. Man bekommt sein Selbstbewusstsein nicht von Menschen, sondern hat es von Gott.

In dem Film: Woran glaubst Du? werden Gott und Jesus Christus als Einheit gesehen. Menschen handeln aus Glauben an Jesus Christus, der aus Liebe sein Leben für sie gegeben hat, der sie erlöst hat, vom Tod befreit hat. Aus dieser heraus handeln Christen zum Wohl für andere und dienen damit den Menschen der Stadt, helfen Menschen, das Leben zu meistern. Folge des Lebens Jesu ist ein Gott gemäßes Verhalten. Ganz deutlich wird das ausgesprochen, als der Sanitäter derjenigen half, die ihm den Lebensunterhalt genommen hat. Warum machte er das? Weil Jesus Feindesliebe gefordert hat. Die Annahme Jesu Christi hat nicht allein gutes Verhalten zur Folge, sondern auch ewiges Leben. Glaubende haben keine Angst vor dem Tod.

Aufgabe: Überlege: Lassen sich Filme mit Gleichnissen Jesu vergleichen? Jesus formuliert in den Gleichnissen kleine bildhafte Geschichten, die Menschen dazu animieren sollen, sich so zu verhalten, wie Gott es will, die helfen sollen, sich selbst und den Nächsten zu verstehen. Gott wird in den Gleichnissen in die Welt der Menschen hereingeholt. Kann man das auch von den Filmen sagen?