DIE GROSSE BEDEUTUNG DER BIBEL

Auf Youtube gibt es Filme, die zeigen, wie Menschen auf Papua Neu Guinea eine Bibel bekommen. Sie tanzen und jubeln und feiern ein großes Bibelfest – die Bibel ist endlich da! In einer Gemeinde in China bekommen Menschen Bibeln. Sie weinen, sie lachen, sie drücken sie an ihr Herz – die Bibel. Unsere Bibel. https://www.youtube.com/watch?v=ShO0wQAelxo (Papua Neu Guinea), https://www.youtube.com/watch?v=yWyjQcaEXHQ (China).

Und wir? Bei uns kann man Bibeln nachgeworfen kriegen. Und so gehen auch manche mit ihr um. Ich hörte einmal, dass einer sagte, er habe gesehen, wie sein Nachbar die Bibel als Schrankbein benutzt hat, weil sie gerade die Höhe des kaputten Schrankbeines hatte. Sie war zumindest zu etwas nützlich und verstaubte nicht irgendwo in den Regalen. Aber warum ist dem so?

Oh, die Bibel ist so schwer zu verstehen! Ja, in einer Zeit, in der man möglichst viele Informationen in einer leicht erklärten Form, möglichst mit Grafiken und Bildchen bekommen möchte, verlangt die Bibel uns vieles ab. Aber das macht sie auch so besonders. Man muss sie ganz anders lesen, wie Luther sinngemäß sagte: Die Bibel ist wie ein Kräutlein, man muss es zerreiben, damit es Wirkung entfalten kann.  Man muss ihre Texte im Herzen und mit dem Kopf bewegen, damit Gottes Wort in uns wahrnehmbar wird.

Gottes Wort? Schreiben nicht nur Menschen etwas über Gott? Sie ist Gottes Wort: Gott spricht durch Menschen zu uns. Und dass Gott durch Menschen zu uns spricht, dürfen wir nicht gering schätzen. Es ist großartig, wie wichtig Gott uns Menschen nimmt. Er spricht durch uns – zu uns. Aber es ist kein Husch-Husch-Wort, sondern eines, das wie ein Kräutlein langsam zerrieben werden muss, um seine heilende Wirkung zu entfalten. Und so gehen viele von unseren Zeitgenossen nicht nachlässig und abschätzig mit der Bibel um, sondern wissen, was sie an ihr haben: Hilfe, Trost, Wegweisung, Kraft – denn all das kommt von Gott in seinem Wort.

Die Autoren der Bibel wollten vermutlich wie die Autoren ihrer Zeit, nicht einfach nur das wiedergeben, was sie als Fakten vorliegen hatten. Sie interpretierten die Fakten so, dass Menschen sie auch gerne lesen, ja, sie begeistern. Wir dürfen unseren Anspruch an Geschichtsschreibung nicht einfach 1:1 auf die damalige Zeit übertragen.

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Die Bibel – auch heute noch das wichtigste Buch.

Sie ist ein Super-Buch: Sie wurde mehr als alle Bücher der Welt übersetzt, verfilmt, gelesen, … – Künstlerinnen und Künstler malten und gestalteten Szenen durch die letzten 2000 Jahre hinweg. Die Bibel wird auch in der Gegenwart eingesetzt, um zum Beispiel technische Errungenschaften vorzuführen: Ein Roboter schreibt sie ab, die kleinste Bibel besteht aus einer Folie von 3×2,7 cm. Eine Bibel-App wurde in kurzer Zeit über 100Millionen Mal heruntergeladen und kann auf 376 Sprachen gelesen werden. http://now.youversion.com/ Wir finden Worte der Bibel auf neuester Mode: http://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft.html?&news[action]=detail&news[id]=6938

Vieles könnte noch genannt werden. Wenn Du ein wenig recherchierst, findest Du es selbst heraus. Hast Du schon einmal etwas von Bible Art Journaling gehört? Jetzt ja: https://www.youtube.com/watch?v=U9-QTEjL9-w und https://www.youtube.com/watch?v=4WZy37xgFYI

Aber was macht die Bibel wirklich zu einem so besonderen Buch?

Menschen leben in ihrer Welt, kümmern sich um Essen, Trinken, Familie, Beruf… – die Bibel weist auf etwas, das über diesen Alltag hinausgeht. Das wird mit vielen Namen bezeichnet: das Göttliche, das Spirituelle, das Transzendente, Gott…

In der Bibel finden wir Berichte von Juden und später Christen, die von Gottesoffenbarungen, ihren Gotteserlebnissen weitersagen: Von Abraham wird geredet, von Moses, von Propheten und vielen anderen, die Gott gehört haben und diese Worte weitergegeben haben. Im Neuen Testament berichten Menschen von ihren Erfahrungen, die sie mit Jesus Christus gemacht haben. Sie wurden von seiner Anwesenheit so überwältigt, dass sie in ihm Gottes Liebe wirken sahen: Er hat geheilt, er hat Menschen gesagt, was sie tun sollen, wenn sie gut miteinander auskommen wollen, hat ihnen Hoffnung gegeben, das schwere Leben gut bewältigen zu können. Und seine Liebe ist über sein irdisches Leben hinaus zu spüren gewesen – ist es bis heute. Das macht sie zum wichtigsten Buch.

Das sind freilich alte Worte. Warum werden sie heute noch so wichtig genommen?

JUDEN UND CHRISTEN HÖREN IN DIESEN WORTEN VON MENSCHEN GOTT SPRECHEN:

  • Gott sagt uns, wie wir uns verhalten müssen, damit die Welt besser wird. Dazu gehört es, sich für andere Menschen einzusetzen, in Liebe (= Taten, die ihnen gut tun, die gut für sie sind). Das finden wir bei den Propheten (z.B. Prophet Amos), in den 10 Geboten, in der Bergpredigt (Matthäusevangelium 5-7).
  • Gott sagt uns, dass alle Menschen gleiche Würde haben, dass Menschen nicht das Recht haben, andere zu verachten, sich über andere zu stellen. Kranke, Arme, Benachteiligte – alle sind so viel Wert wie Gesunde, Reiche, Anerkannte. Kein Volk steht über dem anderen. (1. Buch Mose 1 = Genesis 1)
  • Gott sagt uns, dass er bei uns ist, wenn wir traurig, verlassen, einsam sind. Gott sagt uns, dass wir mit ihm reden können, dass er hört, dass er bei uns ist. Gott sagt uns, dass wir nicht in Traurigkeit oder in Niederlagen, Ungerechtigkeiten, Schuld verharren müssen, sondern dass wir immer wieder weiter gehen können, aufstehen… (Psalmen, Worte und Taten Jesu).
  • Gott sagt uns, dass wir über dieses irdische Leben hinaus eine Hoffnung haben: Wir kommen zu ihm, wenn wir gestorben sind – und er wird uns vollenden. (Auferstehungsberichte in den Evangelien, Paulus (1. Korintherbrief 15.)

Aufgabe: Schreibe zu einem dieser Punkte 1-4 eine Geschichte aus dem Alltag.

Beispiele finden wir:

Christina Koenig: Ein Senfkorn in Jules Garten. Jesu Gleichnisse für Kinder von heute, Kreuz-Verlag, Stuttgart 2006