MODELLE DER ÖKUMENE

Die Kirche hat sich im Laufe der Zeit getrennt – und es bildeten sich unterschiedliche Konfessionen. Warum?

Recherchiere:

  • Warum kam es zur Trennung der Römisch-Katholischen Kirche von der Orthodoxen Kirche?
  • Warum kam es zur Trennung der Evangelisch-Lutherischen Kirche von der Römisch-Katholischen Kirche?
  • Warum kam es zur Trennung der Evangelisch-Lutherischen Kirche von der Evangelisch-Reformierten Kirche?
  • Warum kam es zur Trennung der Anglikanischen Kirche von der Römisch-Katholischen Kirche?
  • Warum kam es zur Trennung von den Baptisten von den anderen Kirchen?
  • Welche Positionen nehmen Pfingstkirchen / Charismatische Kirchen ein?
  • Wie würdest Du die Gründe für die Trennungen zusammenfassen?

Meine Vorschläge:

  • Es kam zur Trennung, weil die sich trennende Gruppe aus Glaubensgründen, aus theologischen Gründen Veränderungen herbeiführen wollte.
  • Es kam zur Trennung aus politischen Gründen.
  • Die Trennungen haben sich im Laufe der Geschichte vollzogen. Inzwischen versucht man jedoch, nicht gegeneinander zu wirken, sondern miteinander. Dem Ökumenischen Rat gehören ca. 350 Kirchen an. Die Römisch-Katholische Kirche ist nicht darunter (freilich als Beobachterin und in Arbeitsgruppen tätig), aber einige Gruppen, die eher als Sekten/ Sondergruppen bezeichnet werden, so die Mormonen, gehören dazu. Überwiegend sind es protestantische, anglikanische und orthodoxe Kirchen, die miteinander agieren.
  • Die Trennungen sind Tatsache – doch nun sucht man die Einheit.
  • – Die Kirche versteht sich als Leib Jesu Christi, sie versteht sich somit als Einheit.

Dazu lies den Abschnitt, den der Apostel Paulus an die Korinther geschrieben hat: 1Korinther 12.

  • – Die Kirche liest das Gebet, das im Johannesevangelium überliefert wird, als Ansporn, die Einheit zu suchen.

Dazu lies den Abschnitt aus dem Johannesevangelium Kapitel 17.

  • Die Vorgaben aus der Bibel sind klar: Man muss zu einer Einheit kommen.

Überlege: Was meinst Du: Was verhindert das Zusammenkommen?

Meine Vorschläge:

  • Man möchte seine Glaubensidentität nicht verlieren. Orthodoxe, Katholiken, Protestanten, Baptisten usw. haben im Laufe der Zeit grundlegende Eigenheiten entwickelt, auf die man nicht verzichten möchte, weil man sie für richtig hält, weil man sich in ihnen wohl fühlt, weil sie Teil des Lebens geworden sind.
  • Man hat auch Eigenheiten entwickelt, weil sie besser zum jeweiligen Volk, zur Nation usw. passen. Die jeweilige Umwelt, die Mentalität (Sprache, Gefühl, Kultur) prägen auch Religion, von daher passt einfach die Eigenheit besser als die Eigenheit anderer Kirchen.
  • Man macht sich schlicht und ergreifend keine besondere Gedanken zu diesem Thema, weil man keinen Anlass dazu sieht.
  • Es geht aber auch um Fragen der Macht, des Einflusses, der Autorität.

Überlege: Wenn diese Vorgaben aus der Bibel und aus der Realität vorhanden sind, wie kann man diese beiden Punkte, die sich auf den ersten Blick ausschließen, zusammenführen?

Man geht den Friedensweg:

  • Man beschuldigt den anderen nicht, an der Trennung Schuld zu sein.
  • Man versucht einander immer besser kennenzulernen, indem man vieles miteinander macht (Projekte – aber auch Feiern) und bespricht.
  • Man überlegt, ob vielleicht eine andere Sprache, das heißt: andere Worte dazu führen können, die Einheit zu finden.
  • Man betont das Gemeinsame.
  • Man überlegt sich: Welches gemeinsame Ziel streben wir an?

Bislang gibt es folgende Modelle, um die Einheit in den Blick zu bekommen.

  • Jede der Kirchen sagt: Ihr müsst so werden wie wir. Orthodoxe wollen, dass die anderen Kirchen orthodox werden, die Katholiken wollen, dass sich alle dem Papst unterstellen und die Protestanten rufen: Kommt zu uns, wir haben die beste Kirche. Das Modell der Rückkehr zur wahren Kirche.
  • Alle Kirchen erkennen, dass sie selbst etwas falsch machen, sie suchen den Fehler nicht bei den anderen, sie suchen ihn bei sich selbst. Und wenn jeder – am Maßstab des Neuen Testaments gemessen – die Fehler abbaut, muss man ja zur Einheit zurückkehren. Das Modell der Umkehr.
  • Alle Kirchen sind schon in ihrer Verschiedenheit eine Einheit. Wie ein Kirchengebäude aus Steinen, aus Holz, aus Glas, aus Beton usw. besteht – und dennoch eine Einheit bildet, so bilden die Kirchen schon längst eine Einheit. Das Modell der Einheit als Vielfalt.
  • Die Einheit der Kirchen muss Gott selber herstellen. Was wir dazu tun können, ist: Gemeinsam um die Einheit zu beten. Modell der Einheit durch Gott.
  • Es gibt die sichtbare und die unsichtbare Kirche. Die sichtbare Kirche lebt in Uneinheit. Die unsichtbare Kirche besteht aus Menschen, die über alle Konfessionsgrenzen hinweg Jesus Christus nachfolgen, mit ihm in Beziehung stehen. Diese Christen leben im Grunde schon die Einheit. Modell der aus Glauben gelebten Einheit.

Bastle einen Papierwürfel für jedes Modell. Male die Umrisse der Seiten mit einer besonderen Farbe an (jedes Modell eine Farbe). Schreibe auf die jeweiligen Seiten das, was für oder gegen das jeweilige Modell spricht.  Welches Modell bevorzugst du? Stapel die Würfel aufeinander: Das Modell, das du am schlechtesten findest kommt unten hin, das Modell, das Du am besten findest, kommt nach oben.

Ist jedoch auch eine Mischung der Modelle möglich? Wenn Du das meinst, dann wirf den Stapel um und lege mit ihnen eine Fläche – und begründe, warum Du die Würfel in dieser Reihenfolge / in dieser Form gelegt hast.