GOTT IST NICHT TOT 3: EIN LICHT IN DER DUNKELHEIT
Regie: Michael Mason, Drehbuch: Michael Mason und Howie Klausner, 2018
Auf die Kirche des Pfarrers auf dem Campus wird ein Anschlag verübt. Ein Steinwurf in die Scheibe traf auch den Verschluss einer Gasflasche und als Jude, der Pfarrer aus Ghana, das Licht anmachte, gab es eine Explosion und die Kirche brannte aus. Der Pfarrer Jude sagte noch: Gott ist gut – und starb. Daraufhin beschließt die Uni-Leitung, den Platz, an dem die Kirche steht, zu annektieren, die Kirche abzureißen und für die Uni zu nutzen. Die Kirche wird als Gefahr für den Ruf der Uni angesehen, sie gilt wegen der Kirche als rückschrittlich und diese ist dafür verantwortlich, dass die Studierendenzahl sinkt. So sehen es manche in der Leitung. Gegen die „Enteignung“ wendet sich der Pfarrer David. Er holt seinen Bruder, beide hatten sich auseinander gelebt, als Anwalt.
Die Kirche war ursprünglich vor der Uni da, und so sollte auch die Uni die Kirche nicht vertreiben können. Christen müssen für sich einstehen, sich verteidigen, standhaft sein. Das war die Sicht vom Pfarrer David, gleichzeitig hatte er auch Zukunftsängste, denn wenn er diese Heimat verlässt, was soll er machen?
Gott ist nicht tot 3 schlägt einen ganz neuen Ton an. In diesem Film sind nicht die Atheisten die Bösen und die Christen die Guten. Der Bruder des Pfarrers wurde zu einem nicht religiösen Menschen aufgrund familiärer Schwierigkeiten und versucht seinem Bruder, dem Pfarrer, in einem Rechtsstreit zu helfen, der Pfarrer rastet häufig aus, versteht sich und die Welt nicht mehr. Es kommt als Vergehen der Kirche zur Sprache, dass die Mutter eines Studenten vom Vater geschlagen wurde, sie sich hat trennen lassen und dann als Ehebrecherin gebrandmarkt wurde. Emotionalisierte Christen benehmen sich mit Mails usw. daneben, bedrohen einen moderaten Gegner. Der Pfarrer selbst greift den an, der den Kirchenbrand durch den Steinwurf ausgelöst hatte und trägt damit dazu bei, dass er inhaftiert wird. Der Steinwurf war im Grunde nur die Rache des jungen Mannes, den seine christliche Freundin nicht direkt verlassen hatte, aber Zeit wollte, um nachzudenken. Diese Freundin ihre Glaubensfragen spielen neben der Haupthandlung eine weitere Rolle. Sie zweifelt, versteht den Pfarrer nicht, weil sein Glaube keine Auswirkungen hat auf seine Taten.
Der Pfarrer war in sich verschlossen (auch aufgrund der Trauer über den Verlust seines Kollegen Jude), er hat keine Ratschläge von außen angenommen, weder von einem anderen Pfarrer, der ihn das Vorbild Jesus vor Augen hielt (er geht anders mit Menschen um, Christen sollen Licht sein: Standhaftigkeit der Christen sieht anders aus als in der unchristlichen Welt), und verkrachte sich auch mit seinem Bruder (der bei seiner Flucht aus dem Bereich des verblendeten Bruders eine alte Bibel mitgenommen hat, die seine Eltern ihm gewidmet hatten). Seine Freundin sagte ihm: Gott schickt uns Menschen, die einem zeigen, dass er da ist, auch wenn man sich seiner Stimme, seiner Anwesenheit gegenüber verschließt, er schickt durch andere Menschen Liebe. Aber auch das konnte er nicht annehmen.
Als der Pfarrer dann wieder die Stimme Gottes hörte, die ein anderes Ziel von ihm verlangte, als er selbst es sich gesetzt hatte, wurde er bereit dazu, dem vollkommen zerknirschten Studenten, der den Stein geworfen hatte, zu vergeben und überreichte ihm die Bibel von Jude. Er setzte sich mit dem Gegner der Kirche zusammen und beide kamen überein: Die Kirche wird entfernt, ein Studentenzentrum wird gebaut, in diesem Zentrum gibt es dann aber auch einen Glaubensort.
Die verfeindeten, sich gegenüber stehenden Lager versöhnten sich, damit gemeinsam an der Zukunft gebaut werde.
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Die ersten beiden Teile stellen das Konfrontative ins Zentrum. Hier ist das Miteinander im Blick. Zu diesem Miteinander ruft Gott den Pfarrer auf, der es dann letztendlich an andere weitergeben kann. Die Stimme Gottes ist eigenständig, sie unterscheidet sich von dem, was Menschen gerne hören wollen. Sie unterscheidet sich auch von den Selbstgesprächen. So sagt die Freundin dessen, der den Stein geworfen hatte: Ich höre Gott nicht mehr – Gebete sind wie Selbstgespräche geworden. Das musste der Pfarrer erleiden, dass seine eigene Stimme, seine eigenen Ziele und Ängste lauter waren als die Stimme Gottes. Aber dennoch ist auch in diesem Film dominant, was in den anderen Filmen auch bedeutsam war: Gott geht seinen Weg über den Umweg versagender Menschen. Denn gerade das Versagen des Pfarrers führte dazu, dass eine Menge in Gang gesetzt worden war.
Aufgabe:
Wie sollten sich Christen verhalten?
Warum sollten sich Christen so verhalten, wie Du es meinst?
Könnte es sein, dass Christen, die sich wirklich perfekt verhalten, nicht mehr als menschlich wahrgenommen werden?
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Die Evangelien zeigen Jünger, die versagen – die bereuen – denen vergeben wird – die sich streiten – gemeinsam Wege suchen und finden. Auch Christen, die ihren Glauben sehr ernst nehmen, bleiben Menschen. Ihre Moral soll von Christus her bestimmt sein. Aber Christus ist kein Gesetzgeber, er gibt keine Gesetze, an die sich Christen penibel zu halten haben. Es kommt auf ein Leben an, das aus der Beziehung zu Jesus Christus heraus gelebt wird. Wenn die Gesetzlichkeit die Beziehung zu Jesus Christus übertönt, kann der Christ hart, richtend und unmenschlich, manchmal auch verbittert werden. Die Christusbeziehung geht dem Handeln der Christen voran. Damit auch Versöhnungswille, Liebe, Vergebung.