RELIGION in der WERBUNG
Werbung dient dem Image der Firma, die ihr Produkt anpreist. Und im Rahmen dieser Image-Werbung sind bekanntlich diese vier Punkte zu berücksichtigen:
A – Attention/Aufmerksamkeit
I – Interest / Interesse
D – Desire / Wunsch wecken
A – Action / Kauf
Bedeutung religiöser Themen in der Werbung
Religiöse Themen dienen dazu, Aufmerksamkeit zu wecken – ist aber auch mit dem „D“ zu verbinden: dem Wunsch zu kaufen, weil man mit dem Produkt noch mehr kauft, als das Produkt.
Man soll sich in der Erinnerung zu Hause fühlen (1. Klasse: Schöpfungsgeschichten, Weihnachten…),
auf Bekanntes wird zurückgegriffen, auch wenn es im Unterbewussten schlummert,
es soll dem Produkt einen seriösen Touch geben und bekommt spirituellen Mehrwert, das heißt: das Produkt wird religiös/emotional überhöht.
Religion vermittelt Sinn des Lebens – das Produkt übernimmt die Sinnvermittlung,
Zudem werden Bilder, die die Religion verwendet, von der Werbung aufgenommen und durch das Produkt ersetzt.
Wie die alltägliche Lebenswelt verfremdet wird, so auch die Religion. Die Männer und Frauen in der Werbung entsprechen nicht der Realität, sind Photoshop-Figuren.
Um dieses zu erreichen, wird nicht nur die Religion aufgegriffen, die im Hintergrund der Kultur noch vorhanden ist, das betrifft auch andere Sehnsüchte, Erwartungen, Hoffnungen der Gesellschaft. So greift die Werbung die Sehnsucht nach Freiheit auf – indem sie diese im Grunde mit Zigaretten bzw. einem Cabrio verbindet. Die Sehnsucht wird kanalisiert. Sexuelle Sehnsüchte werden auf das jeweilige Produkt gerichtet.
Freilich kann die Werbung Religion auch kritisch aufgreifen, also so, dass religiöse Traditionen verfremdet werden, das Kind in der Krippe wird zu einem Telefon in der Krippe usw. Das bedeutet, dass kirchenkritisch eingestellte Menschen das Gefühl bekommen sollen: Diese Firma ist mutig, sie kritisiert die Kirchen, den Glauben über die Schmerzgrenze hinaus (die Jünger werden beim letzten Abendmahl durch Frauen mit entblößtem Oberkörper ersetzt, die Pieta von zwei Frauen, die für Unterwäsche werben…).
Aufgabe: Überlege: Ist es positiv oder negativ, wenn Religion in der Werbung verwendet wird?
Ein paar Gedanken:
Positiv:
- Religion bzw. bestimmte Aspekte der Religion bleiben im Gespräch.
- Religion wird nicht in die Nische der Kirche oder der vier Wände verdrängt.
- …
Negativ:
- Religion wird verfremdet, das religiöse Bild wird durch ein Produkt ersetzt. Wer betet: Unser tägliches Brot gib uns heute – denkt dann nicht mehr an Gott, dem man sich vertrauensvoll zuwendet, sondern an die Butter der Firma XY.
- Das Produkt wird dadurch groß, dass die Religion klein gemacht wird.
- …
Aufgaben der Religion mit Blick auf Werbung
Sie hat die Aufgabe, die Realität zu betonen und nicht die Verfremdung zu unterstützen.
Sie muss betonen, dass die Sehnsüchte nicht zu kaufen sind, sie sind Geschenk Gottes.
Religion muss die falschen Bilder der Werbung korrigieren – was jedoch kaum möglich ist, da die Werbung mehr Menschen anspricht, als die Religion. Andererseits: Die jeweilige Werbung ist eine Eintagsfliege. Die Tradition überblendet im Laufe der Zeit das jeweilige Bild.
Skandalisierungen sind nicht angemessen, weil das erwünscht ist und sich dadurch die Werbung bzw. das Produkt stärker im Kopf festsetzt.
Religion muss die Werbung beobachten, weil durch sie erkennbar wird, was Menschen noch an religiösen Traditionen im Bewusstsein haben bzw. im Unterbewussten schlummert, denn sonst würden die Werbemacher dieses Motiv nicht aufnehmen. Was für einen Anknüpfungspunkt, um das Evangelium zu verkündigen bietet die Werbung?
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S. auch: http://www.antjeschrupp.de/werbung und https://www.amertin.de/aufsatz/1996/werbung.htm Zu diesem Thema Religion in der Werbung gibt es eine Fülle an Internetdarlegungen. Bilder über Google: Bilder zur Religion in der Werbung. Diese Seite, von der im oben genannten Beitrag ein paar Gedanken übernommen wurden, ist im Augenblick vom Netz genommen: glauben und kaufen.
Ein paar Clips: https://www.youtube.com/watch?v=THOWuOXA-EM&list=PLKWZ6wKO0RmJwPyo-5AwbF-3i8jUYD_op Noch einmal Axe: https://www.youtube.com/watch?v=9bGQMKYw4SM&list=PLKWZ6wKO0RmJwPyo-5AwbF-3i8jUYD_op&index=2 Zu diesen Clips kann man auch das Thema Sexismus behandeln. Zu Diskussionen regt sicher auch dieser Clip an: https://www.youtube.com/watch?v=DDE-Ajo2JV4
Weitere: https://www.youtube.com/watch?v=sVoA4sT5W3M&list=PL5Lho4LzwBdLko4Ge4Q2AwabqgiHIcmTf&index=5 und https://www.youtube.com/watch?v=sVoA4sT5W3M&list=PL5Lho4LzwBdLko4Ge4Q2AwabqgiHIcmTf&index=5 und: https://www.youtube.com/watch?v=mWwWXt8C3co&list=PL5Lho4LzwBdLko4Ge4Q2AwabqgiHIcmTf
Siehe auch die interessanten Aspekte: https://axelkolaschnik.wordpress.com/mit-studenten/glaube-liebe-design-–-der-gestalter-als-markenweltschopfer/ – dort den angegebenen Link anklicken – und auf Seite 44ff. gehen (Villeroi&Boch).