JESUS UND DIE ANFÄNGE DER GEMEINDE

Jesus – Jeschu(a) – Kurzform von Jehoschua

Mit manchen Menschen sind wir gerne zusammen, mit Menschen, die helfen, die anderen beistehen, die zuhören können, die Kraft geben. Jesus war so ein Mensch, mit dem viele Menschen gerne zusammen waren: Kinder, Frauen, Männer, Gesunde und Kranke.

Als Jesus – in seiner Sprache wurde er Jeschua genannt – ungefähr 30 Jahre alt war, begann er, in der Öffentlichkeit zu wirken:

Er half den Menschen, er heilte Menschen, er zeigte ihnen, dass Gott sie liebt, und er sagte, wie man sich verhalten sollte, wenn man gut miteinander auskommen möchte.

Menschen bewunderten ihn und folgten ihm. Aus den vielen Menschen, die ihn bewunderten, wählte er zwölf Jünger aus. Jünger sind Schüler, die ihn begleiteten. Er bildete diese seine Schüler aus: Sie sollten wie er anderen Menschen helfen, heilen und von Gottes Liebe erzählen und sich so verhalten, wie er es wollte.

Nicht alle fanden das gut. Die Herrscher hatten Angst, dass Jesus zu viele Bewunderer und Nachfolger bekommt. Darum ließen sie ihn gefangen nehmen und hinrichten (Karfreitag).

Die Menschen, die Jesus geliebt haben, waren sehr traurig, doch dann geschah etwas sehr Eigenartiges: Sie haben gespürt, dass Jesus lebt. Sie haben ihn gesehen und gehört. Wir sprechen von der Auferstehung oder der Auferweckung Jesu an Ostern.

Dann geschah wieder etwas Eigenartiges: Die Menschen, die Jesus liebten, spürten, dass er von ihnen weggenommen wurde – aber gleichzeitig hörten sie ihn sagen: „Ich bin bei euch alle Tage – bis an das Ende der Welt.“ Jesus wurde von ihnen weggenommen und ist gleichzeitig als Herrscher wirksam – das feiern wir an Himmelfahrt. Darum nennt man Jesus auch Christus, das Wort bedeutet: Gesalbter. Herrscher wurden früher mit kostbarer Salbe gesalbt als Zeichen für ihre Herrschaft. Jesus wurde sozusagen durch seine Auferweckung durch Gott – von Gott gesalbt. Jesus ist der Christus, der von Gott Gesalbte.

Die Menschen, die Jesus geliebt haben, haben sich über all das gewundert. Sie lebten unauffällig in ihren Häusern. Sie hatten Angst. Sie befürchteten, dass man auch sie wie Jesus gefangen nehmen und hinrichten würde. Und während sie eines Tages wieder zusammensaßen, geschah wieder etwas sehr Merkwürdiges: Sie hörten ein Brausen, sie spürten eine große Freude, sie umarmten sich, alle redeten fröhlich durcheinander – und sie wurden sehr mutig. An dieses Ereignis erinnern wir uns an Pfingsten: Die Menschen, die Jesus lieben, bekommen seinen Heiligen Gottes-Geist. Er macht sie froh, mutig, tröstet sie, befreit sie von der Angst, verfolgt zu werden, er hilft ihnen, Leid und Not zu tragen und zu bekämpfen.

Pfingsten nennt man „Geburtstag der Kirche“, denn ab diesem Tag sprechen viele Menschen öffentlich von ihrer Liebe zu Jesus – und sie sprechen davon, dass Gott sie durch Jesus liebt. Die Gruppe der Menschen, die von dieser Liebe sprechen und sie tun, nennt man Gemeinde, Kirche, Christen.

Nachdem das alles geschehen war, erinnerte man sich an die Geburt Jesu. Die Menschen, die sie miterlebt hatten, verstanden nun auf einmal, was ihnen immer ein Rätsel war, und sie erzählten: Jesus von Nazareth ist in einzigartiger Weise mit Gott verbunden. Aus Freude darüber feiern wir Weihnachten.

Petrus und Johannes (Apostelgeschichte 3)

Die Jünger Petrus und Johannes gingen nach Pfingsten in den Tempel von Jerusalem. Dort bettelte ein Gelähmter um Geld. Petrus sagte: „Geld haben wir nicht, aber wir können dich im Namen von Jesus gesund machen.“ Und der Mensch, der gelähmt war, konnte wieder laufen. Darüber staunten Menschen so sehr, dass sie begannen, an Jesus Christus zu glauben.

Das gefiel den Herrschern nicht. Weil sie Angst hatten, dass sich der Glaube der Christen immer weiter ausbreitet, ließen sie Petrus und Johannes gefangen nehmen. Die beiden Jünger hatten aber keine Angst mehr davor. Die Herrscher haben sie verhört. Und beide sagten mutig, dass sie heilen konnten, weil Jesus ihnen die Kraft dazu gegeben hatte. Dann bedrohten sie die Jünger und warnten: Sagt niemandem mehr etwas von Jesus! Da sagten Petrus und Johannes: Wir dürfen euch nicht mehr gehorchen als Gott! Wir müssen sagen, was wir gesehen und gehört haben.

Fazit: Diese beiden Menschen wurden immer mehr bewundert, weil Jesus durch sie wirkte: Sie lehrten, sie waren mutig, sie halfen, sie waren munter und fröhlich – weil sie Jesus kannten. Und die Gemeinde wuchs und wuchs.

Stephanus (Apostelgeschichte 6-7)

Ein junger Mann mit Namen Stephanus sprach auch öffentlich über Jesus. Die Gegner der Christen befragten ihn – und er erklärte ihnen, dass Gott schon vor langer Zeit Jesus angekündigt hatte. Gott hat seinem Volk durch die Propheten* gesagt: Er wird eines Tages einen Mann schicken, der euch alles Wichtige sagen wird – und dieser Mann ist Jesus. Das wollten die Gegner nicht hören, dass Jesus dieser angekündigte Mann war. Darum steinigten sie den Stephanus. Bevor Stephanus tot war sagte er: „Herr Jesus, nimm meinen Geist zu dir“ und: „Vergib ihnen diese Schuld!

Fazit: Dieser junge Mann wurde immer mehr bewundert, weil er im Geist Jesu handelte und redete. Er war der erste, der für seinen Glauben an Jesus mit dem Leben bezahlen musste. Die Menschen, die an Jesus Christus glaubten, hatten keine Angst mehr vor dem Tod, weil sie wussten: Ich werde dann bei Jesus sein, der mich liebt. Und trotz dieser Gefahr, getötet zu werden, wurde die Gemeinde immer größer.

* Propheten sind Menschen, die Gott sendet, um anderen Menschen zu sagen, was er mit ihnen vorhat. Im Volk Israel lebten ganz großartige Propheten, so zum Beispiel die Propheten Jesaja, Jeremia, Amos.

Saulus + Ananias (Apostelgeschichte 9)

Ein junger Mann war dabei, als sie Stephanus getötet hatten. Dieser junge Mann hieß Saulus. Saulus begann, sich gegen Christen zu wenden. Er bekam immer mehr Macht und verfolgte Christen, zerrte sie vor Gericht und half, sie zu verurteilen. Er hasste Christen. Als er in Jerusalem schon viele verfolgt hatte, wollte er auch die Christen in Damaskus festnehmen. Mit zahlreichen Männern zog er nach Damaskus. Doch unterwegs geschah etwas Eigenartiges. Ein Blitz blendete ihn und er hörte eine Stimme sagen: „Ich bin Jesus, den du verfolgst“. Als Saulus die Augen geöffnet hatte, konnte er nicht mehr sehen. Er war blind geworden. Er wurde von seinen Männern nach Damaskus gebracht.

In Damaskus lebte ein Mann mit Namen Ananias. Der war Christ. Und er hörte, dass Jesus zu ihm sagte: „Ananias, geh zu Saulus. Lass ihn wieder sehend werden.“ Da sagte Ananias: „Nein, der hat doch uns Christen verfolgt!“ Da sagte Jesus zu ihm: „Saulus wird Paulus heißen – und er wird nicht mehr Christen verfolgen, sondern selbst verfolgt werden, weil er überall von mir sprechen wird.“ Nachdem Ananias das gehört hatte, ging er mutig hin und tat, was Jesus ihm gesagt hatte. Da konnte Saulus, der ab diesem Zeitpunkt Paulus genannt wurde, wieder sehen.

Fazit: Ananias ist auch ein Mensch, der bewundert wird, weil er trotz seiner Angst hingegangen ist und dem Saulus von Jesus erzählt hat. Er hat ihm Mut gemacht, hat ihn geheilt und ihm einen guten Lebensweg gewiesen: Weg von Verfolgung und Mord – hin zur Liebe, zur Vergebung, zur Heilung.

Paulus (Apostelgeschichte ab Kapitel 13; Briefe des Paulus im Neuen Testament)

Paulus wurde ein wichtiger Mann. Überall da, wo er hinkam, sprach er zu den Menschen von Jesus. Erst machte er kleine Reisen, doch dann begann er, seinen Umkreis zu erweitern. Hunderte von Kilometern legte er zu Fuß oder mit Schiffen zurück. So gab es auch einige schlimme und auch witzige Erlebnisse.

Paulus in Lystra: Den lebendigen Gott ehren (Apostelgeschichte 14)

Als Paulus und sein Freund Barnabas in Lystra waren, ereignete sich folgende Geschichte: In Lystra war ein gelähmter Mann. Paulus und Barnabas heilten ihn. Als die Menschen sahen, dass der Gelähmte auf einmal herumsprang, waren sie erschrocken und sagten: Die Götter sind zu uns auf die Erde gekommen. Den Barnabas nannten sie Zeus, weil sie meinten, in ihm sei der griechische Gott Zeus auf die Erde gekommen. Den Paulus nannten sie Hermes, so hieß bei den Griechen der göttliche Götterbote. Dann brachten sie Tiere herbei, um sie den beiden zu opfern. Paulus aber sagte: Leute, ich bin nur ein Mensch. Mich sollt ihr nicht ehren, sondern den lebendigen Gott! Nur mit Mühe konnten sie die Menschen überzeugen. In den nächsten Tagen kamen Feinde von Paulus nach Lystra. Sie stachelten die Leute auf. Sie begannen mit Steinen auf Paulus zu werfen. Als sie dachten, er sei tot, schleiften sie ihn aus Lystra hinaus. Menschen, die Paulus liebten, wollten ihn begraben, doch Paulus war nicht tot. Als er sich wieder erholt hatte, verließ er Lystra.

Paulus in Philippi: Freundliche Menschen (Apostelgeschichte 16; Brief an die Philipper)

Am Sabbat, dem Feiertag der Juden, versammelten sich Juden in der Synagoge. Wenn aber in einer Stadt keine Synagoge da war, versammelten sie sich irgendwo draußen an einem schönen Platz. Auch die Juden in Philippi versammelten sich außerhalb der Stadt – an einem Fluss. Paulus war ja auch Jude und besuchte darum deren Versammlung. Er kam mit Lydia ins Gespräch. Lydia war eine Purpur-Händlerin – mit Purpur färbte man die Kleider rot. Purpur war sehr kostbar. Paulus überzeugte sie von dem Glauben an Jesus Christus. Sie ließ sich taufen. Lydia wurde für die Gemeinde ganz wichtig: In ihrem Haus trafen sich die Christen, reisende Christen wurden bei Lydia versorgt. Hier trafen alle auf freundliche, friedliche und fröhliche Menschen. Die Gemeinde in Philippi war die Lieblingsgemeinde des Paulus. Das wissen wir aus einem Brief, den er Lydia und den anderen geschrieben hatte: dem Brief an die Philipper.

Als Paulus und sein Freund Silas durch Philippi gingen, lief auf einmal eine Frau hinter ihnen her und schrie ständig: Diese Männer sind Diener Gottes, sie zeigen euch den Weg zum ewigen Leben! Das wurde dann dem Paulus irgendwann zu viel. Er drehte sich um und heilte sie von ihrem Wahnsinn.

 Paulus: Auch dann, wenn man leidet – Gott loben

Diese nun geheilte Frau war aber eine Wahrsagerin gewesen, die als Sklavin ihrem Herrn viel Geld mit ihrer Wahrsagerei eingebracht hatte. Der Herr war natürlich sauer. Er ließ Paulus und Silas auf den Marktplatz bringen – dem Gerichtsplatz – und zeigte beide wegen Anstiftung zum Aufruhr an. Paulus und Silas wurden ins Gefängnis geworfen, man riss ihnen die Kleider vom Leib und peitschte sie aus. In der Nacht begannen Paulus und Silas Gott zu loben und sangen dabei Lieder. Die Gefangenen hörten alle zu. Auf einmal gab es ein großes Erdbeben, Teile des Gefängnisses stürzten ein. Der Chef der Gefängniswärter dachte, alle Gefangenen seien geflohen, und war sehr verzweifelt. Doch Paulus rief: Wir sind noch hier! Der Gefängniswärter war darüber so froh, dass er entschloss, auch Christ zu werden. Und er ließ sich mit seiner ganzen Familie und denen, die in seinem Haus arbeiteten, taufen.

Als es am nächsten Tag wieder hell wurde, sagte Paulus: Ich bin römischer Bürger! Ein römischer Bürger durfte nicht ausgepeitscht werden. Da bekamen es die Stadtleute mit der Angst zu tun, weil sie dachten, nun kommen die römischen Soldaten und machen die ganze Stadt platt. Aber Paulus sagte nur: Lasst uns frei! Und sie ließen beide frei und entschuldigten sich dabei viele Male.

An der Wahnsinnigen und dem brutalen Gefängniswärter sehen wir: Was immer ein Mensch war, das ist egal: Wenn er an Gott in Jesus Christus glaubt, weiß er: Ich bin Kind Gottes.