www.evangelische-religion.de

Karteikarten zum Thema: Bedeutung Jesu Christi für das Thema Theodizee

 

Karteikarte 1

 

Grundsatz christlichen Glaubens:

Gott ist nicht philosophisch-spekulativ logisch zu erfassen,

auch nicht sein Handeln in Hinblick auf menschliches Leiden,

sondern in Jesus Christus.

Ein ganzheitlicher Ansatz, der Vernunft, Verstand, Emotion umfasst (Seele, Geist, Leib).

 

 

Karteikarte 2

 

Menschen haben Jesus als einen erfahren und verkündigt, der Leiden bekämpft:

- Kranke heilt

- Behinderten die Behinderung nimmt

- Tote auferweckt

- die Genannten wieder aus der Einsamkeit in die Gemeinschaft von Menschen führt

- Ausgestoßene oder sich selbst ausgrenzende Menschen in die Gemeinschaft führt

- Menschen die Sünden vergibt, somit vom Leiden an der eigenen Schuld befreit

- Regeln für gelingende Gemeinschaft gibt

- dazu aufruft, andere durch Vergebung von ihrer Schuld zu befreien

- Aus der leidhaften Selbstzentriertheit des Menschen weist er sie auf die Transzendenz, auf Gott, den Vater, der sie liebt

- In ihm sehen sie Gott selbst handeln.

 

 

Karteikarte 3

 

Den Kampf gegen Leiden spiegeln Menschen, die Jesus nachfolgen/verehren unscharf wider, durch:

- Errichtung von Krankenhäusern und Ausbildung von Ärzten/Pflegern (seit 3. Jh.)

- umfangreiche organisierte soziale Tätigkeit in Diakonie und Caritas (Klöster und modern seit 19. Jh.)

- Privaten/Persönlichen Hilfen

- Liebesmahlzeiten („Tafeln“) (schon seit Beginn des Wirkens)

- Zuwendung zu allen Menschen – auch zu Sklaven (Sklavenreligion in der Antike)

- Gemeinschaften, die miteinander leben, einander vergeben, in der damaligen Welt miteinander vernetzt waren und einander beistanden

- Gottesdienste – dazu war Bildung nötig -, gemeinsam erlebte Spiritualität.

 

 

Karteikarte 4

 

Leidüberwindung durch:

- Soziale Hilfestellungen vielfältiger Art

- Gemeinschaft derer, die einander annehmen und vergeben, miteinander handeln

- Anwesenheit Jesu in ihrer Mitte (wo zwei oder drei versammelt sind, bin ich mitten unter ihnen)

- Anwesenheit Jesu in schweren Zeiten durch seinen Geist (Ich bin bei Euch alle Tage)

- Anwesenheit in Brot und Wein (Abendmahl)

- Zusage der Gegenwart angesichts aller möglicher Probleme

- Überwindung des Todes und Vollendung in Gott

 

 

Karteikarte 5

 

Sieben Worte Jesu am Kreuz

1. Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun (Lk 23,34)

2. Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein (Lk 23,43)

3. Frau, siehe dein Sohn! Und: Siehe, deine Mutter (Joh 19,26f.)

4. Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (Mk 15,34; Mt 27,46)

5. Mich dürstet (Joh 19,28)

6. Es ist vollbracht (Joh 19,30)

7. Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist (Lk 23,46)

 

 

Karteikarte 6

 

Bedeutung der sieben Worte Jesu für Hilfestellung im Leiden:

1. Vergebung ermöglicht Neuanfang, er wird von seiner Vergangenheit befreit

2. Der Gedanke an Sterben und Tod lässt leiden – Befreiung zu einer neuen Sicht: Leben

3. Im Leiden werden Menschen zueinander gewiesen, damit sie einander stärken können

4. Jesus fühlt sich von allen verlassen in rechtlicher Willkür, Folterung, Verspottung, Zurschaustellung, seiner Todesnot: nicht nur von Menschen, nicht nur von Freunden, auch von Gott. Damit wird deutlich: In Jesus Christus erfährt Gott das Erleiden von Einsamkeit und Verlassenheit, Lieblosigkeit, das auch uns Menschen erfasst.

5. In Jesus Christus erfährt Gott nicht nur seelisches Leiden, sondern auch Leiden des Körpers

6. Kein Wunder hilft – dennoch kann das Leben des Menschen an sein Ziel kommen. Leiden widerspricht nicht der Zugehörigkeit zu Gott

7. Im Leiden sich in Gottes Hände legen, den Schalom (umfassenden Frieden erfahren), von dem Gott, der mächtig ist, den zu erhöhen, der im Staub liegt, den Toten ins Leben zu befreien.

 

 

Karteikarte 7

 

- Menschen können Atheisten werden, weil sie Leiden nicht mit dem liebenden und dem gerechten Gott in Verbindung bringen können.

- Glaubende sehen gerade in dem Leiden Jesu Christi, dass Gott sich in seiner Liebe und Gerechtigkeit dem Menschen zuwendet, ihn nicht allein lässt.

- Das Problem ist im Wesentlichen auch die Anthropodizee: Das Leiden an der Grausamkeit des Menschen, der anderen Menschen Leiden zufügt.

- Warum hindert Gott Menschen nicht daran?

- Es gibt viele rationale Antwortmöglichkeiten. 23 finden sich hier: https://evangelische-religion.de/zusammenfassung-theodizee.html

- Antworten authentischer Theodizee finden sich exemplarisch an den Mitgliedern der Weißen Rose dargestellt: https://evangelische-religion.de/theodizee-sophie-scholl.html