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Schöpfung: Einleitung

 

Das Thema Schöpfung wird in der Theologie allgemein in einem Dreiklang behandelt:

 

Schöpfung - Gott erschafft die Welt

 

Erhaltung - Gott erhält die Welt

 

Vollendung - Gott führt die Welt auf die Vollendung zu.

 

Mit diesem Dreiklang ist auch Geschichte im christlichen Sinn verbunden.

 

Was ist Geschichte?

 

Geschichte kann als die Zeit angesehen werden, die von Menschen gestaltet und interpretiert wird. (Zu dem Thema "Geschichte" siehe: http://www.evangelische-religion.de/gott-geschichte.html )

 

Wie gestaltet der Mensch die Geschichte?

 

Sie ist eine Abfolge von Zufällen, Machtspielen... - kurz, sie ist chaotisch, ohne Sinn - jeder muss sehen, wo er bleibt, wie er seine Zeit gestaltet, sich ihr entzieht.

Sie gibt - aus der Perspektive von Menschen - eine Höherentwicklung des Menschen wieder: vom affenähnlichen Wesen hin zu einem technisch hoch versierten Lebewesen. Jeder hat Teil an der kulturellen Weiterentwicklung des Menschen: Durchsetzung der Menschenrechte, Durchsetzung von Bildung...

 

Geschichte zeigt:

 

Die Menschheit wird von Gott ins Leben gerufen - er führt sie durch Gebote und im Hintergrund durch alle möglichen chaotischen Zustände, die von der Sünde des Menschen herrühren, auf ein gutes Ende zu.

 

Dieser Aspekt, dass Geschichte sich entwickelt, hat, bestimmt vom Judentum ausgehend, über das Christentum unsere Kultur. Dass Gott im Hintergrund wirkt, wird in säkularer Wissenschaft ausgeklammert, entspricht aber jüdisch-christlichem Denken.

 

Schöpfung

Gott erschafft die Welt. Sie ist nicht Zufall, sie ist nicht einfach nur Chaos: Gott gibt mit der Schöpfung dem Menschen ein Ziel vor: Seine Schöpfung verantwortlich zu gestalten, zu bewahren und zu gebrauchen (Genesis 1 und 2).

Gott erschafft durch sein Wort - und er befiehlt dass die Erde Tiere hervorbringen solle, das heißt: sie hat eine gewisse Eigenständigkeit.

 

Mit der Schöpfung, die gut war, ist dem Menschen von vorneherein Freiheit und somit Verantwortung mitgegeben. Mitgegeben ist auch seine Würde. Der Mensch missbraucht Freiheit und Verantwortung, er lässt seine Würde verdunkeln - und das bestimmt fortan sein Dasein (Genesis 3 und 4), seine Geschichte, eine Geschichte der Kriege, des Machtmissbrauchs, der Versuche, auf Kosten anderer zu überleben.

 

Beachte auch die Darlegung unter: http://www.evangelische-religion.de/sch%C3%B6pfungsgeschichte.html

 

 

Erhaltung

Auch wenn der Mensch seine Freiheit missbraucht, so lässt Gott die Menschen doch nicht allein, sondern er erhält sie und seine Schöpfung durch seine Gebote und seinen Geist: Der sündige Mensch kann Gottes Schöpfung nicht zerstören, denn Gott greift immer wieder korrigierend ein. Im Menschen ist sozusagen ein Rest paradiesischen Zustandes - den der Mensch allerdings immer wieder pervertieren, ins Schlimme verändern kann: Liebe, Gemeinschaft, Zuwendung zum anderen - und die stuppst der Geist Gottes immer wieder an, lockt dieses im Menschen angelegte Verhalten hervor, damit der Mensch sich in seiner Selbst- und Gottesentfremdung nicht ganz zerstören kann. Das gilt auch für die Schöpfung. Nach alttestamentlichen Bekenntnis führt eine schlechte Herrschaft auch zu Naturkatastrophen. Aber Gott greift immer wieder ein, mahnt durch seine Menschen (Propheten), Verantwortung zu tragen, mitmenschlich zu handeln. Neben dieser allgemeinen Durchdringung der Menschheit durch seinen Geist, wirkt der Geist Gottes in besonderer Weise, indem er:

das Volk Israel erwählt,

Gebote - Verhaltensregeln gibt,

Propheten beruft,

in Jesus Christus mächtig geworden ist,

das Evangelium, die frohe Botschaft der Liebe Gottes weltweit verkündigen lässt,

indem er Menschen weltweit in seiner Kirche/Gemeinde die Kultur des Lebens wirken lässt.

Dem Glaubenden wird rückblickend an besonderen geschichtlichen Punkten immer wieder erkennbar: Gott wirkte in den Ereignissen.

 

Vollendung

Gott wird seine Schöpfung auch zu einem Ende - seinem Ende führen. Hier gibt es zwei Grundströmungen (ich trenne sie hier - obgleich das wissenschaftlich gesehen so streng nicht möglich ist):

 

a) Apokalyptik: Menschen bekennen sich zu Gott - doch das antigöttliche Wesen, das durch andere Menschen wirkt, bekämpft die Gott zugehörigen Menschen. Gott selbst wird dann zu dem von ihm bestimmten Zeitpunkt aktiv um die bösen Mächte /Menschen zu bekämpfen und seine gute Herrschaft zu errichten. Diese Sichtweise ist zu Zeiten entstanden, als das jüdische Volk und dann auch die christliche Gemeinde durch Fremdmächte bedroht waren. Repräsentiert wird diese Sicht durch die Johannes-Apokalypse und einzelne apokalyptische Texte in den Evangelien.

 

b) Eschatologie: Gott wird sein Ende herbeiführen - aber es ist nicht allein Folge der Bedrängnis durch andere, sondern er hat mit Jesus Christus etwas in Gang gesetzt, das immer mehr Menschen ergreift, so dass sie in Liebe Gemeinschaften bilden, einander beistehen, als Kinder Gottes die Menschheit aus dem Chaos herausführen. Und Gott wird dann diesen Beginn mit seiner kompletten Herrschaft vollenden (Gleichnis vom Senfkorn) Diese Ansätze werden im so genannten Bildungsprotestantismus und auch der Theologie der Befreiung vertreten. Ohne Gott in den Blick zu nehmen - also säkularisiert - finden wir sie im Kommunismus.

 

c) Mischung von Apokalyptik und Eschatologie: Beide Ansätze können verbunden werden: Gott beruft Menschen, dass sie in all dem geschichtlichen Chaos seine Liebe verkündigen und leben. Es werden immer mehr, die das tun - aber viele Menschen sind nun einmal dazu entschlossen, Gott Widerstand zu leisten, andere Menschen zu erniedrigen - darum wird Gott mit einem Gewaltakt diesen boshaften Menschen entgegentreten. Gott wird es tun - nicht der Mensch! Der Mensch ist nicht befugt, sich das anzueignen, was Gott vorbehalten ist.

 

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Im Folgenden Abschnitt wird das Thema Schöpfung an dem Beispiel Baum angetippt.

Der Aspekt der Erhaltung durchzieht die gesamten Seiten dieser "evangelische-religion.de".

Der Aspekt der Vollendung wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgetragen werden.

 

 

Aufgaben

 

Aufgabe 1 (zu Beginn des Themas): Weil das Thema Schöpfung sicher schon einmal bedacht wurde:

Schreibt eine Geschichte, ein Gedicht zu einem selbst gewählten Thema, das mit Schöpfung (Natur) zu tun hat.

 

Aufgabe 2 (während des Themas): Ein Rätselbild mitbringen, zum Beispiel: Das Innere einer Tomate in Großaufnahme, die schillernden Flügel eines Insekten in Großaufnahme - und die anderen müssen raten, was sich hinter dem Bild verbirgt.

 

Aufgabe 3 (während des Themas): Das Staunen der Menschen über den Schöpfer und die Schöpfung: Genesis 1 und 2 - Ablauf der Schöpfungsgeschichten malen lassen.

 

Aufgabe 4 (während des Themas):

Etwas aus einem Abfallprodukt Gebasteltes mitbringen.

 

Aufgabe 5 (während des Themas):

Unter dem Abschnitt "Beweis und Wirklichkeit" werden Vexierbilder vorgestellt. Eines selbst entwickeln. (Eine sehr schwere Aufgabe!)

 

Aufgabe 6 (am Schluss des Themas):

Ein Spiel kreieren (Würfel mitbringen; Spielfiguren=Papierknüddelchen, Stiftkappen...):

Themen sammeln, die Schöpfung erhalten - und die Schöpfung zerstören.

Auf ein Din A4-Blatt als Spielfeld einen großen Baum malen. Eine Hälfte des Baumes zeigt ihn gesund, die andere Hälfte zeigt ihn kaputt.

Die positiven und negativen Themen bilden Ereignisplätze. Zu den Themen/Ereignissen Aufgaben erfinden: zum Beispiel: du wirfst Plastik in die Gegend - setze einmal aus; du packst dein Frühstücksbrot in eine Dose: Nimm zur Belohnung dein Frühstück heraus und beiße einen Happen ab.

Zwischen den Ereignisfeldern müssen 3-5 Felder ohne Ereignis eingefügt werden.

 

 

Literatur

 

Literatur zum Thema Schöpfung gibt es in Fülle - und auch sehr gute Literatur für den Unterricht. Darum möchte ich nur auf DVDs hinweisen:

Jacques Perrin: Unsere Ozeane. Universum-Film (www.unsere-ozeane.de)

Claude Nuridsany/Marie Pérennou: Mikrokosmos. Volk der Gräser, Kinowelt HomeEntertainment 2005.

Und bekanntlich die BBC-Reihe über alle Bereiche unserer Erde.