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Grundsätze und Grundlage der Diakonie/Caritas

 

Grundsätze der Diakonie:

- Hilfe, Unterstützung, Betreuung, Begleitung Bedürftiger.

- Weitergabe des Evangeliums von Jesus Christus.

- Der Glaube an Jesus Christus leitet das Handeln, ist Grundlage des Tuns.

 

Grundsätze der Caritas – theologische Grundsätze

- Der menschenfreundliche Gott – Quelle der Caritas.

- Christus und seine Botschaft – Auftrag und Ermutigung der Caritas.

- Der Heilige Geist – Lebenskraft der Caritas.

- Die diakonische Kirche – Lebens- und Wirkraum der Caritas.

 

Die Caritas ist der größte private Arbeitgeber im Land: 520.000 Mitarbeiter. Danach folgt die Diakonie mit 435.000 Mitarbeitern. Mehr Beschäftigte hat nur der Öffentliche Dienst.

 

 

Grundlage der Diakonie: Jesus Christus

 

Anfang und Ausgangspunkt diakonischen Wirkens ist das Handeln Jesu, seine Liebe und Zuwendung zu den Menschen, die Hilfe benötigten. Darüber hinaus sind seine Worte wegweisend:

 

 

Matthäusevangelium 25,31ff. und Lukasevangelium 10,25ff.

 

Menschen waren von Aussagen Jesu dazu geführt worden, anderen zu helfen:

  • Matthäusevangelium Kapitel 25,31-46: Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.
  • Lukasevangelium Kapitel 10,25-37: Das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter – Christen helfen, ohne darauf zu achten, welchen Glaubens ein Mensch ist...
  • Jesus scheute sich nicht, kranke Menschen zu berühren und sie zu heilen: Matthäusevangelium 8: Die Heilung eines Leprakranken (es gibt bis heute viele christliche Leprahilfen) oder Markusevangelium 9,46-52: Heilung eines Blinden (heute zum Beispiel: Christoffel Blindenmission).
  • Jesus heilte eine Frau mit Blutungen: Markusevangelium 5,21-42 – eines der ersten Krankenhäuser war ein Krankenhaus für Frauen.
  • Jesus wandte sich auch von Kindern nicht ab: Markusevangelium 10,13-16.
  • Zudem: Die Liebe gilt allen Menschen, Über Grenzen hinweg.
  • Dass Sünder umkehren konnten, führte dazu, dass man sagte: Liebe nicht die Sünde, liebe den Sünder. Man lernte zu trennen zwischen dem Menschen und seinem Tun, denn der böse Mensch hat die Möglichkeit, sich wieder Gott zuzuwenden.

 

Aus den Hinweisen aus Matthäus 25 wurden die sieben leiblichen und die sieben geistlichen Werke der Barmherzigkeit entwickelt (in eigener Formulierung):

 

Die sieben leiblichen Werke der Barmherzigkeit:

Hungernden Nahrung geben

Durstigen zu trinken geben

Unbekleideten Kleidung geben

Fremden Schutz geben

Gefangene begleiten

Kranke besuchen

Tote bestatten.

 

Die sieben geistlichen Werke der Barmherzigkeit:

Sündern zeigen, was sie falsch gemacht haben

Unwissende über Gott und Welt belehren

Zweifelnden den Weg weisen

Traurige, Deprimierte und Trauernde trösten

Anstrengende, Lästige mit Geduld ertragen

Beleidigenden vergeben

Für Tote und Lebende bei Gott eintreten.

 

Aufgabe:

Male zu den geistlichen Werken einen symbolischen Gegenstand bzw. zu den sieben geistlichen Werken Strichmännchen mit Blick auf das jeweilige Thema.

 

Fazit:

Diakonie und Caritas haben erkannt: Der Mensch lebt nicht allein davon, dass er körperlich gesund ist und zu essen hat - genau so notwendig ist es, dass die Seele gesund ist. Um der Seele zu helfen, gesund zu werden, bedarf sie spiritueller Nahrung - also aus christlicher Sicht: den Glauben an Jesus Christus.

 

Mit Apostelgeschichte 6,1-10 erkennen Christen: Der Mensch ist eine Einheit, er benötigt körperliche Hilfe und das Wort Gottes. Oder mit Matthäus 4,1-11 gesagt: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern auch vom Wort Gottes.

 

 

Literatur: Friedrich-August von Metzsch: Menschen helfen Menschen. Der Barmherzige Samariter als Leitbild und in der Kunst. Hänssler-Verlag, Neuhausen-Stuttgart 1998